In 6 Schritten zum
realistischen Lernplan

Wie oft hast du dir vorgenommen, kontinuierlich zu lernen, nur um am Ende festzustellen, dass der Plan nicht aufgegangen ist? Du bist nicht allein! Viele Studierende kennen dieses Dilemma nur allzu gut: Deine Lernzeit optimal zu organisieren und effektiv zu nutzen, ist herausfordernd. Deshalb bekommst du hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dir hilft, einen maßgeschneiderten Lernplan zu erstellen und dein Studium effektiv zu organisieren. Mit dieser Anleitung kannst du deine Ziele erreichen und gleichzeitig flexibel auf Veränderungen reagieren, um deinen Lernerfolg zu steigern.

Schritt 1: Semesterüberblick

Gewinne einen klaren Überblick über dein Semester, um deine Zeit und Ressourcen effektiv zu verwalten und böse Überraschungen zu verhindern.

  • Ich kenne alle Module und Prüfungen, die in diesem Semester anstehen.
  • Ich weiß, welche Prüfungsformate auf mich zukommen.
  • Ich habe eine Übersicht über das gesamte Semester erstellt, einschließlich Prüfungsterminen und weiteren wichtigen Terminen, die einen Einfluss auf meinen Lernalltag haben (Geburtstage, Exkursionen...).

Schritt 2: Prioritäten setzen

Eine klare Schwerpunktsetzung von Beginn an, gewährleistet, dass du das Wesentliche schaffst und bei Zeitproblemen leicht entscheiden kannst, an welcher Stelle du kürzt.

  • Meine Ziele für dieses Semester und mein Studium insgesamt sind klar definiert.
    • Wenn mein Ziel ein guter Notenschnitt ist, priorisiere ich nach Notengewichtung.
    • Wenn ich eine bestimmte fachliche Ausrichtung, ein Praktikum oder ähnliches anstrebe, lege ich den Fokus auf Module in diesem Themenbereich.
    • Wenn ich persönlichen Interessen nachgehe, berücksichtige ich diese bei der Schwerpunktsetzung. 
  • Für meine Ziele sind wichtige Lehrveranstaltungen und Themen identifiziert. 
  • Ich berücksichtige die Anforderungen der Lehrveranstaltungen. (Was schwerfällt, bekommt mehr Zeit, was leichtfällt, weniger).

Schritt 3: Zeitplan erstellen

Erstelle einen strukturierten Zeitplan, der alle Aspekte deines Studienalltags berücksichtigt. 

  • Ich weiß, wie viele Wochen ich bis zu meinen Prüfungen habe und habe mir Deadlines festgelegt. 
  • Ich weiß, wie viel Zeit ich pro Tag und Wochen insgesamt für das Lernen zur Verfügung habe.
  • Ich habe einen Wochenplan nach Vorbild eines klassischen Stundenplanes erstellt. Dieser berücksichtigt:
    • Lehrveranstaltungen
    • alle festen Zeiten, wie Fahrten, Essen etc. 
    • Lernzeiten
    • Pausen und Freizeit
    • Pufferzeiten nach der »60-40 Regel« (60 % meiner zur Verfügung stehenden Zeit für Lernen, 40 % als Pufferzeit).

Schritt 4: Lernzeiten genau definieren

Plane deine Lernzeiten präzise und definiere die Herangehensweise an die Lerninhalte. 

  • Ich habe festgelegt, welche Inhalte ich in den Lernzeiten lerne unter Berücksichtigung von:
  • Prioritäten und Anforderungen
  • Wichtigkeit und Dringlichkeit
  • Bedeutung der Inhalte in der Vorlesung (Was betont der Dozierende?  Was kommt häufig in Prüfungen dran?).
  • Ich definiere, wie ich in den Lernzeiten vorgehe:
    • Vom Groben zum Detail z. B. mithilfe der SQ4R-Methode oder den Sieben der Reduktion.
    • Vertiefung durch z. B. Feynman-Methode, Mind-Mapping.
    • Abgestimmt auf Prüfungsformat: Anwendungsaufgaben, wenn auch die Prüfung anwendungsbezogen ist (z. B. Rechenaufgaben), z. B. Karteikarten, wenn Definitionen gefragt werden.
  • Ich trage in den Lernplan ein, wie ich vorgehen möchte und habe alle Materialien bereit.
  • Meine Lernsessions zu einem Modul bauen aufeinander auf. Beispiel: Stichpunkte, die ich in Lernsession eins herausarbeite, nutze ich, um in der Wiederholungssession daraus einen Spickzettel zu schreiben, oder eine Mind-Map zu erstellen. 

Schritt 5: Regelmäßige Wiederholung

Integriere regelmäßige Wiederholungen in den Lernplan, um das Wissen langfristig zu festigen.

  • Wiederholungen sind eingeplant. 
  • Die Wiederholungen sind nach dem Prinzip der »Spaced Repetition« umgesetzt (Bsp.: Tag 1, Tag 3, 1 Woche, 1 Monat, vor den Prüfungen).
Spaced Repetition ist eine Lernmethode, bei der Informationen in bestimmten Intervallen wiederholt werden, um das Langzeitgedächtnis zu stärken. Anstatt Informationen kontinuierlich zu wiederholen, werden sie in immer größer werdenden Zeitabständen abgefragt. Dies optimiert den Lernerfolg, da das Erinnern von Inhalten kurz vor dem Vergessen erfolgt, wodurch das Wissen effektiv gefestigt wird.

Schritt 6: Flexibilität

Vergegenwärtige dir, dass ein Plan nur so lange überlebt, wie du bereit bist, ihn anzupassen.

  • Ich überprüfe regelmäßig meinen Fortschritt und passe meinen Lernplan an, wenn bestimmte Dinge besser funktionieren als andere.
  • Ich reflektiere meine Zeitdiebe.
  • Ich feiere meine Erfolge und bleibe motiviert, indem ich meine erreichten Ziele markiere.

Fazit

Die sechs Schritte zur Erstellung eines realistischen Lernplans bieten dir die Möglichkeit, dein Studium effektiver zu gestalten und deine Ziele zu erreichen. Jetzt liegt es an dir, aktiv zu werden. Druck dir die Liste am besten aus und hake Punkt für Punkt ab. Damit übernimmst du die Verantwortung für dein Studium und nutzt dein volles Potenzial.

Weitere hilfreiche Lernmethoden findest du zum Beispiel in der Aufzeichnung zum Online-Event »How to: Lernmethoden« oder in meiner Kollektion.

@kathimoldan
Kathi Moldan

Kathi Moldan ist Expertin für produktives und ausgeglichenes Studieren. Mit ihrem Studium in Biologie, Chemie, Psychologie sowie ihren Tätigkeiten in der psychologischen Forschung und Lehrerfahrung unterstützt sie als systemische Coach und Lerncoach Studierende, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

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