Better safe than sorry?

So schützt du dich und andere vor STI!

Syphilis, Chlamydien, Genitalherpes, HIV, HPV, Filzläuse, Hepatitis A, B und C, Gonorrhö und andere sexuell übertragbare Krankheiten (STI; sexual transmitted infections) verzeichnen weltweit 1 Million Neuansteckungen. Pro Tag.1  Viele Menschen glauben, dass Geschlechtskrankheiten heute keine große Rolle mehr spielen und sind deshalb vielleicht nicht immer ganz bei der Sache, wenn’s zur Sache geht. Dabei zeigen Erhebungen, dass einige STI wie Syphilis und Chlamydien sogar immer häufiger vorkommen – auch in Deutschland. Sie sind sogar so häufig, dass viele Menschen sich mindestens einmal im Leben mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anstecken. An einer STI zu erkranken, muss deshalb eigentlich niemandem unangenehm sein. Wichtig ist: Risiken bedenken und vermeiden, Ansteckung frühzeitig erkennen und entsprechend verantwortungsbewusst mit sich selbst und allen Sexualpartner/innen umgehen.2

Ansteckung mit STI und Schutz

Grundsätzlich ist eine Ansteckung bei engem Körperkontakt, dem Austausch von Körperflüssigkeiten oder Kontakt mit Schleimhäuten immer möglich. Auch beim Küssen, dem Teilen von Sexspielzeug oder Spritzen können STI übertragen werden. Jedoch spielen bei der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten verschiedene Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise der allgemeine Gesundheitszustand sowie die Anzahl der Sexualpartner/innen. In Großstädten kann das Risiko etwas höher liegen als in ländlichen Regionen. Auch unterschiedliche Sexualpraktiken können einen Einfluss haben: Anal- oder Vaginalsex sind durch die höhere Verletzungsgefahr beispielsweise riskanter als Oralsex.3

Das eigene Risiko einzuschätzen, kann dir dabei helfen, geeignete Präventionsmaßnahmen für dich und deine Sexualpartner/innen zu treffen. Kondome, Femidome und Dental Dams sind einfache und effektive Mittel, um das Risiko einer Ansteckung zu senken. Gegen einige sexuell übertragbare Krankheiten wie HPV oder Hepatitis A und B sind Impfungen möglich. Bei einem erhöhten HIV-Risiko können prophylaktisch Medikamente (HIV-PrEP) eingenommen werden. Bei Impfungen oder medikamentösen Behandlungen kontaktiere bitte immer eine Ärztin oder einen Arzt, sie können dich dazu beraten. Eine Ansteckung ist trotz Vorsichtsmaßnahmen jedoch nicht immer zu verhindern oder auszuschließen.4

Und jetzt? Einfach nie wieder Sex haben?

Sexuell übertragbare Krankheiten können in den meisten Fällen gut behandelt und vollständig geheilt werden. Für immer auf Sex zu verzichten, ist also nicht nötig. Wichtig ist, dass eine Ansteckung frühzeitig erkannt und behandelt wird. So können schwerwiegende gesundheitliche Folgen und die Weiterverbreitung verhindert werden. Und deshalb:

Lass dich testen!

Da viele Menschen nichts von ihrer Ansteckung bemerken, sind STI weiter auf dem Vormarsch. Häufig führen erkrankte Personen Symptome nicht auf eine sexuell übertragbare Krankheit zurück oder haben schlicht keine Beschwerden. STI können nämlich komplett symptomlos verlaufen und sich so unbemerkt weiterverbreiten. 

An folgenden Symptomen kannst du STI erkennen:

  • Juckreiz, Hautausschlag oder -veränderungen
  • Brennen und Schmerzen beim Sex und/oder dem Urinieren
  • Ungewöhnlicher Ausfluss oder Geruch
  • Zwischenblutungen (Frauen/Menstruierende Personen)

Auch grippeähnliche Symptome wie Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit können auf eine Ansteckung hindeuten. Hepatitis A, B und C können Leberentzündungen verursachen, die zu einer Gelbfärbung der Haut und Bindehaut führen können. Alle diese Symptome sollten zeitnah von Ärzt/innen abgeklärt werden.5
Insgesamt ist es natürlich bei allen ungewöhnlichen Veränderungen oder gesundheitlichen Einschränkungen ratsam, deine Ärztin oder deinen Arzt aufzusuchen. Wenn du den Verdacht hast, dich mit einer STI angesteckt zu haben, können aber auch Gynäkolog/innen, Urolog/innen sowie Gesundheitsämter deine ersten Ansprechpersonen sein. Insbesondere bei Risikofaktoren wie beispielsweise häufig wechselnden Sexualpartner/innen können regelmäßige Tests auf STI auch unabhängig von Symptomen sinnvoll sein. Gesundheitsämter bieten diese Tests kostenfrei und anonym an.

Auch wenn es vielleicht etwas unangenehm sein mag, über Verhütung und STI zu sprechen, sind es deine Gesundheit und die Gesundheit deiner Partner/innen allemal wert. Geht sorgsam miteinander um und achtet gemeinsam auf euren Schutz. Regelmäßige Tests geben euch Sicherheit und ihr könnt – was auch immer ihr gemeinsam ausprobieren wollt – noch mehr genießen. Viel Spaß!

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Quellen:

1Vgl. WHO (2023): "Sexually transmitted infections (STIs)" unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/sexually-transmitted-infections-(stis) [Stand 07.05.2024]
2Vgl. liebesleben (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): "STI – aktueller denn je!" unter: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/sti-verbreitung/#:~:text=Bei%20den%20heutigen%20medizinischen%20Standards,Menschen%20mit%20einer%20STI%20an [Stand 07.05.2024]
3Vgl. liebesleben (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): "Sexpraktiken und Schutz" unter: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/safer-sex-und-schutz/sexpraktiken-und-schutz/ [Stand 07.05.2024]
4Vgl. liebesleben (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): "Sexpraktiken und Schutz" unter: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/safer-sex-und-schutz/sexpraktiken-und-schutz/ [Stand 07.05.2024] & liebesleben (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): "PrEP" unter: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/hiv-aids/prep/ [Stand 07.05.2024]
5Vgl. liebesleben (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): "STI-Symptome – Ist da was?" unter: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/sti-symptome/ [Stand 07.05.2024]

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