Sexualisierte Gewalt ist ein ernstes Thema, das leider auch in Bildungseinrichtungen wie Universitäten und Hochschulen existiert. In diesem Blogbeitrag möchte ich mit dir darüber sprechen, was du tun kannst, wenn dir Betroffene von sexualisierter Gewalt berichten. Außerdem möchte ich dir Unterstützungsangebote aufzeigen, die dir helfen, wenn du selbst betroffen bist und wie du reagieren kannst, wenn du merkst, dass du die Grenzen anderer überschritten hast.
Wenn du selbst von sexualisierter Gewalt betroffen bist oder warst, ist es wichtig, dass du dich nicht allein fühlst. Es kann sehr schwer sein, über solche Erfahrungen zu sprechen, aber es ist wichtig, dass du dir Unterstützung suchst, um einen gesunden Weg zu finden, die belastenden Erfahrungen zu verarbeiten und einzuordnen. Grenzüberschreitende und bedrohliche Erfahrungen wie sexualisierte Gewalt können langfristig zu verschiedenen Einschränkungen in der psychischen Gesundheit führen. Mögliche Folgen sind zum Beispiel ein negatives Selbstbild, Schuldzuschreibungen, Ängste, Depressionen und Schwierigkeiten in der Beziehungsgestaltung durch mangelndes Vertrauen sowie ein vermindertes Selbstwertgefühl. Wende dich deshalb an Vertrauenspersonen wie Freund/innen, Familie oder Beratungsstellen (an deiner Universität). Es gibt auch spezialisierte Organisationen, die Betroffenen von sexualisierter Gewalt Unterstützung bieten. Denke daran, dass es wichtig ist, dich selbst zu schützen und Unterstützung zu suchen, um mit dem Erlebten umzugehen.
Wenn dir Betroffene von sexualisierter Gewalt ihre Geschichte anvertrauen, ist es wichtig, dass du ihnen mit Empathie und Verständnis begegnest, da Betroffene häufig Scham empfinden und Angst haben, dass man ihnen keinen Glauben schenkt. Zuhören ist hier das A und O. Gib ihnen das Gefühl, ernst genommen und unterstützt zu werden. Es ist nicht deine Aufgabe, die Situation zu beurteilen oder Ratschläge zu erteilen, sondern einfach da zu sein und zuzuhören. Du kannst auch darauf hinweisen, dass es professionelle Unterstützung gibt, wie beispielsweise Beratungsstellen oder psychologische Hilfsangebote. Bei Bedarf kannst du Betroffene dabei unterstützen, diese in Anspruch zu nehmen.
Konsens sollte immer die Grundlage für dein Handeln sein. Das bedeutet, dass alle beteiligten Personen freiwillig und einvernehmlich in eine Situation einbezogen werden. Dies gilt insbesondere für sexuelle Handlungen, aber auch für alle anderen Formen der zwischenmenschlichen Interaktion. Es ist wichtig, die Grenzen anderer zu respektieren. Wenn du merkst, dass du jemandem gegenüber übergriffig warst, ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen und dich aufrichtig zu entschuldigen, sofern die betroffene Person bereit dazu ist. Respektiere die Grenzen anderer und bemühe dich, aus deinen Fehlern zu lernen. Es ist nie zu spät, dein Verhalten zu reflektieren und zu ändern, um sicherzustellen, dass du in Zukunft respektvoll und sensibel handelst.
Indem du dich deinen Kommiliton/innen, Freund/innen und anderen Menschen gegenüber respektvoll verhältst und Betroffene unterstützt, kannst du dazu beitragen, eine sicherere und unterstützende Umgebung für alle zu schaffen. Wenn du oder betroffene Personen Hilfe benötigen oder jemanden zum Reden brauchen, kannst du dich an Folgende Unterstützungsangebote wenden:
Dipl. Psych. Sanaa Laabich hat Psychologie in Greifswald und an der UC Berkeley in den USA studiert und ist als Psychologische Psychotherapeutin in einem Akutkrankenhaus im Bereich der Psychoonkologie tätig.