Das Gesundheitssystem in Deutschland

Hast du »Breaking Bad« gesehen? Die US-amerikanische Serie gehört zu den erfolgreichsten Serien aller Zeiten und behandelt die Geschichte des an Lungenkrebs erkranken Chemielehrers Walter White. Um seine Krebsbehandlung zu bezahlen und für seine Familie vorzusorgen, entscheidet er sich, Chrystal Meth zu kochen und rutscht dadurch immer weiter in die Kriminalität ab. Kritiker/innen loben die Serie – unter anderem wegen ihrer realistischen Darstellung.1 Und tatsächlich können die Kosten für medizinische Versorgung in den USA zur existenziellen Bedrohung werden. Würde die Serie in Deutschland spielen, wäre sie etwas weniger spektakulär verlaufen. Walter hätte seinen Krebs einfach behandeln lassen, denn er hätte eine Krankenversicherung gehabt, die die Kosten übernimmt.

Das deutsche Gesundheitssystem ist schlecht für die Serienhandlung von »Breaking Bad« geeignet, schneidet im internationalen Vergleich aber dennoch sehr gut ab. Es gewährleistet, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu einer hochwertigen medizinischen Versorgung haben – unabhängig von den eigenen finanziellen Mitteln.2 Möglich ist das, weil in Deutschland eine Versicherungspflicht besteht. Das heißt, alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu verpflichtet, einen Versicherungsschutz abzuschließen. Entweder in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder einer privaten Krankenversicherung (PKV). Circa 88 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands sind gesetzlich krankenversichert. Die Versicherten haben die Wahl aus 95 gesetzlichen Krankenkassen. Diese unterscheiden sich in Beitragssätzen und Zusatzleistungen, müssen aber alle die gesetzlichen Pflichtleistungen, wie beispielsweise Vorsorgeuntersuchungen, abdecken.3

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Die GKV funktioniert nach dem Solidaritätsprinzip: Die Beiträge ihrer Versicherten sind abhängig vom Einkommen, die medizinischen Leistungen richten sich nach dem individuellen Bedarf und sind für alle dieselben, da sie gesetzlich vorgeschrieben sind. Jede/r hat das Recht – unabhängig von Einkommen, Alter oder Gesundheitszustand – bei einer GKV versichert zu sein. Natürlich sind auch Menschen ohne eigenes Einkommen versichert. Studierende können beispielsweise bis 25 in der Familienversicherung verbleiben. Danach wird die spezielle Lebenssituation über die vergünstigte studentische Krankenversicherung berücksichtigt. So können alle Menschen in Deutschland hochwertige medizinische Leistungen erhalten, egal wie sie finanziell aufgestellt sind.4

Private Krankenversicherung (PKV)

Die PKV funktioniert nach einem etwas anderen Prinzip: Hier richten sich die Beiträge nicht nach dem Einkommen, sondern nach dem Alter und dem Gesundheitszustand ihrer Versicherten. Im Gegensatz zur GKV steigen die Beiträge nicht mit dem Gehalt, sondern dem Alter oder Gesundheitszustand. Außerdem haben Versicherte verschiedene Tarife zur Auswahl und können den Leistungsumfang ihrer Krankenversicherung an ihren individuellen Bedarf anpassen. Eine Familienversicherung ist nicht möglich und Arbeitnehmende können sich erst ab einem bestimmten Jahreseinkommen bei einer PKV versichern.

GKV und PKV haben beide Vor- und Nachteile und auch die Wahl der Krankenkasse sollte wohlüberlegt sein. In diesem Beitrag erfährst du, warum das so ist, wie du die richtige Krankenkasse für dich findest.

@barmer
BARMER

Die BARMER ist eine der größten gesetzlichen Krankenversicherungen Deutschlands und bietet ihren Versicherten eine hochwertige und innovative medizinische Versorgung.


Quellen:

1Vgl. Efert, Hendrik (2014): "Die Chemie stimmte" unter: https://www.deutschlandfunk.de/us-serie-breaking-bad-die-chemie-stimmte-100.html [Stand 04.06.2024]
2Vgl. Müller, Michael (2020): "Das deutsche Gesundheitssystem im internationalen Vergleich" unter: https://blog.oecd-berlin.de/das-deutsche-gesundheitssystem-im-internationalen-vergleich [Stand 04.06.2024]
3Vgl. Bundesministerium für Gesundheit: "Das deutsche Gesundheitssystem" unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/user_upload/Das-deutsche-Gesundheitssystem_bf.pdf 
4Vgl. Bundesministerium für Gesundheit: "Das deutsche Gesundheitssystem" unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/user_upload/Das-deutsche-Gesundheitssystem_bf.pdf

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