Die Anforderungen im Hochschulalltag ändern sich ständig. Jeden Tag bringst du neue Aufgaben und wechselnde Bedürfnisse so gut wie möglich unter einen Hut. Das ist eine enorme Leistung, auf die du stolz sein kannst. Balance ist kein Zustand, den du hast oder eben nicht hast, sondern ein Prozess. Wir alle müssen Balance immer wieder neu herstellen. Gesunde Routinen helfen dir dabei. Sie können für jeden etwas anderes bedeuten und verschiedenste Bereiche wie Lernen, Ernährung, Entspannung, Schlaf, Fitness oder soziale Beziehungen betreffen. In welchem Bereich möchtest du Routinen entwickeln und was wäre die positive Folge, wenn dir das gelingt?
Gesunde Routinen erleichtern die Verfolgung langfristiger Ziele, da regelmäßige Abläufe dabei helfen, Themen stetig und effizient zu bearbeiten. Sie basieren auf persönlichen Werten wie Disziplin, Gesundheit oder Wohlbefinden. Der Aufbau von Routinen erfordert jedoch Zeit, Geduld und Selbstmitgefühl. Es wird immer wieder Phasen geben, in denen die neuen, gesunden Muster zusammenbrechen. Rückschläge sind aber kein Zeichen des Scheiterns, sondern normal auf dem Weg des Wachstums. In diesen Momenten ist es wichtig, sich keine Vorwürfe zu machen, sondern mit Selbstmitgefühl zu handeln. Gib nicht auf, auch wenn es schwerfällt.
Das Gefühl, ständig etwas tun zu müssen, und zwar möglichst alles gleichzeitig, ist im Studium besonders belastend. Es kann Stress verstärken und zu ungünstigen Bewältigungsstrategien führen, wie z. B. exzessives Arbeiten oder Prokrastination. Verinnerlichte Normen wie »immer etwas leisten müssen« werden dann schnell handlungsleitend oder blockieren deinen Fortschritt. Mache dir bewusst, dass es vollkommen in Ordnung ist, einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Du musst nicht alles sofort auf einmal leisten. Wenn du in die Prokrastinations-Falle getappt bist, kannst du auch die Methode der Arbeitsrestriktion ausprobieren. Dabei nimmst du dir jeden Tag einige angemessene Zeitfenster zum Lernen vor und terminierst diese genau. Außerhalb dieser Zeiten hast du quasi Arbeitsverbot und erlaubst dir nicht mehr zu arbeiten. Auf diese Weise wirst du nicht nur deine Zeitfenster effizient nutzen und weniger aufschieben, sondern auch eine Trennung zwischen Arbeit und unbeschwerter Freizeit wahrnehmen.1
Gesunde Routinen sind sehr hilfreich, um im Studienalltag immer wieder die Balance zu finden. Der Aufbau von Routinen erfordert Kontinuität und Durchhaltevermögen, was nicht immer leichtfällt. Wer sich seiner Werte bewusst wird, sich realistische Ziele setzt und auch Mitgefühl mit sich selbst hat, kann so die Herausforderungen des Studiums leichter meistern und ein ausgeglicheneres Leben führen. In der Aufzeichnung zum Online-Event »Deep Dive: Etabliere (d)einen gesunden Lebensstil« findest du weitere nützliche Tipps und Tricks.
Sarah Baumann hat während ihres Studiums gemerkt, dass akademischer Stress und die Belastungen eines Studiums individuell und vielfältig sein können. Auf sozialen Medien ermutigt sie mit hilfreichen Tipps dazu, den Alltag im Studium zu entschleunigen.
1Vgl. Höcker, A.; Engberding, M. & Rist, F. (2022): "Prokrastination – Extremes Aufschieben". 1. Aufl., Göttingen: Hogrefe Verlag.