Frau sitzt auf Treppe und nimmt Schluck aus einem Shaker
 

Gesunden Routinen
für mehr Balance

Die Anforderungen im Hochschulalltag ändern sich ständig. Jeden Tag bringst du neue Aufgaben und wechselnde Bedürfnisse so gut wie möglich unter einen Hut. Das ist eine enorme Leistung, auf die du stolz sein kannst. Balance ist kein Zustand, den du hast oder eben nicht hast, sondern ein Prozess. Wir alle müssen Balance immer wieder neu herstellen. Gesunde Routinen helfen dir dabei. Sie können für jeden etwas anderes bedeuten und verschiedenste Bereiche wie Lernen, Ernährung, Entspannung, Schlaf, Fitness oder soziale Beziehungen betreffen. In welchem Bereich möchtest du Routinen entwickeln und was wäre die positive Folge, wenn dir das gelingt?

Gesunde Routinen erleichtern die Verfolgung langfristiger Ziele, da regelmäßige Abläufe dabei helfen, Themen stetig und effizient zu bearbeiten. Sie basieren auf persönlichen Werten wie Disziplin, Gesundheit oder Wohlbefinden. Der Aufbau von Routinen erfordert jedoch Zeit, Geduld und Selbstmitgefühl. Es wird immer wieder Phasen geben, in denen die neuen, gesunden Muster zusammenbrechen. Rückschläge sind aber kein Zeichen des Scheiterns, sondern normal auf dem Weg des Wachstums. In diesen Momenten ist es wichtig, sich keine Vorwürfe zu machen, sondern mit Selbstmitgefühl zu handeln. Gib nicht auf, auch wenn es schwerfällt.

Tipps für deine gesunden Routinen:

  • Kläre deine persönlichen Ziele und Werte: Was ist dir persönlich wichtig im Leben?
  • Setze dir möglichst kurzfristige Ziele in den Bereichen, die du verändern möchtest und plane gesunde Routinen ganz konkret und kleinteilig. Auf deinen Erfolgen kannst du kontinuierlich aufbauen.
  • Halte schriftlich fest, wann du eine bestimmte Aktivität ausüben wirst und schaffe alle Voraussetzungen dafür. Du kannst z. B. deine Sportkleidung schon abends bereitlegen und gut sichtbar platzieren. Plane auch, was zu tun ist, wenn ein unerwartetes Hindernis auftaucht, z. B. wenn es zum Zeitpunkt deiner kleinen Laufrunde regnet.
  • Finde heraus, was deine Energiequellen sind. Es kann sein, dass das, was für deine Freund/innen gut ist, so gar nicht zu dir passt. Das ist ganz normal, denn wir sind alle verschieden. Bleibe bei dir und probiere Neues aus. Vor allem, wenn du merkst, dass eine bestimmte Aktivität wie Joggen für dich eher eine Qual ist. Besonders Sport kann viel Freude bringen, man muss eben nur die richtige Sportart für sich entdecken.
  • Ganz wichtig: Wenn die Zeit für deine gesundheitsfördernde Routine gekommen ist, du aber gar nicht in der Stimmung bist, halte dich trotzdem an deinen Plan. Egal, ob es sich um eine kurze Sporteinheit oder eine Lernphase handelt, das Warten auf die richtige Stimmung bringt dich deinen Zielen und Werten oft nicht näher.

Umgang mit Überforderung und Prokrastination

Das Gefühl, ständig etwas tun zu müssen, und zwar möglichst alles gleichzeitig, ist im Studium besonders belastend. Es kann Stress verstärken und zu ungünstigen Bewältigungsstrategien führen, wie z. B. exzessives Arbeiten oder Prokrastination. Verinnerlichte Normen wie »immer etwas leisten müssen« werden dann schnell handlungsleitend oder blockieren deinen Fortschritt. Mache dir bewusst, dass es vollkommen in Ordnung ist, einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Du musst nicht alles sofort auf einmal leisten. Wenn du in die Prokrastinations-Falle getappt bist, kannst du auch die Methode der Arbeitsrestriktion ausprobieren. Dabei nimmst du dir jeden Tag einige angemessene Zeitfenster zum Lernen vor und terminierst diese genau. Außerhalb dieser Zeiten hast du quasi Arbeitsverbot und erlaubst dir nicht mehr zu arbeiten. Auf diese Weise wirst du nicht nur deine Zeitfenster effizient nutzen und weniger aufschieben, sondern auch eine Trennung zwischen Arbeit und unbeschwerter Freizeit wahrnehmen.1

Gesunde Routinen sind sehr hilfreich, um im Studienalltag immer wieder die Balance zu finden. Der Aufbau von Routinen erfordert Kontinuität und Durchhaltevermögen, was nicht immer leichtfällt. Wer sich seiner Werte bewusst wird, sich realistische Ziele setzt und auch Mitgefühl mit sich selbst hat, kann so die Herausforderungen des Studiums leichter meistern und ein ausgeglicheneres Leben führen. In der Aufzeichnung zum Online-Event »Deep Dive: Etabliere (d)einen gesunden Lebensstil« findest du weitere nützliche Tipps und Tricks.

@box.dich.durch.dein.studium
Sarah Baumann

Sarah Baumann hat während ihres Studiums gemerkt, dass akademischer Stress und die Belastungen eines Studiums individuell und vielfältig sein können. Auf sozialen Medien ermutigt sie mit hilfreichen Tipps dazu, den Alltag im Studium zu entschleunigen.


Quellen:

1Vgl. Höcker, A.; Engberding, M. & Rist, F. (2022): "Prokrastination – Extremes Aufschieben". 1. Aufl., Göttingen: Hogrefe Verlag.

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