Getrennt von den Eltern zu leben, kann viele Vorzüge haben: Niemand schreibt dir vor, wann du dein Zimmer aufräumen oder abends zuhause sein sollst. Du kannst so viel am Handy abhängen, wie du willst. Nach dem Feiern kannst du ausschlafen und essen, worauf du Lust hast. Auch wenn du vergisst, das Licht auszuschalten oder den Wasserhahn abzudrehen, reagieren deine Mitbewohner/innen wahrscheinlich weniger streng wie Mütter und Väter – bis zum Tag der Nebenkostenabrechnung. Vielleicht verstehst du deine Eltern mittlerweile etwas besser und dir wird bewusst, dass sie all die Jahre recht damit hatten, dass der Strom nicht kostenlos aus der Steckdose kommt und du verdammt nochmal nicht so lange duschen sollst! Vielleicht achtest du aber selbst schon seit einiger Zeit auf diese Aspekte, um die Umwelt zu schonen. Im Folgenden findest du Inspirationen für eine nachhaltige und budgetschonende Haushaltsführung.
Indem du auf deinen Wasser- und Stromverbrauch achtest, tust du sowohl der Umwelt als auch deinem Geldbeutel etwas Gutes:
Im Winter kannst du darauf achten, bei längerer Abwesenheit die Heizkörper runterzudrehen und auf längeres Lüften zu verzichten. Regelmäßiges Stoßlüften sorgt ohnehin für einen besseren Luftaustausch und beugt Schimmelbildung vor. Heizkörper heizen nicht schneller, wenn man sie voll aufdreht. Dies sorgt lediglich für eine höhere Zieltemperatur, die häufig über der empfohlenen Zimmertemperatur von rund 20 Grad (meist Stufe 3) liegt.1
Auch beim Einkaufen gibt es viele Möglichkeiten, Geld und Ressourcen zu sparen. Mit einem durchdachten Einkaufszettel vermeidest du beispielsweise sinnlose Spontankäufe, und verderbende Lebensmittel in deinem Kühlschrank. Ein abgelaufenes MHD bedeutet dabei nicht, dass etwas ungenießbar ist – nur beim Verbrauchsdatum (z.B. bei Hackfleisch) solltest du lieber auf den Verzehr verzichten. Saisonales Kochen ist häufig kostengünstig und umweltfreundlich zugleich. Secondhand Einkäufe, unverpackte Lebensmittel oder klimafreundliche Alternativen (z.B. feste Shampoos oder Duschgels bzw. Alternativen zu Einwegprodukten) können ebenfalls zum Klimaschutz beitragen.
Generell gilt: Je weniger du konsumierst, desto weniger Ressourcen und Geld verbrauchst du – ist ja logisch. Um unnötige Spontankäufe zu vermeiden, hilft es, sich kurz Zeit zu nehmen, tief durchzuatmen und einige Minuten verstreichen zu lassen, bevor man sich zum Kauf (oder Nicht-Kauf) entscheidet. Am besten schläfst du sogar nochmal eine Nacht darüber.
Statt Dinge neu zu kaufen, können Recycling oder DIY günstige und klimaschonende Alternativen darstellen. Alter Kaffeesatz in Kombination mit Kernseife kann beispielsweise chemiehaltige, teure Backofenreiniger ersetzen. Insgesamt benötigst du viel weniger Putzmittel, als die Auswahl im Supermarkt vermuten lässt. Falls du das Glück hast, eine WG mit Balkon oder sogar einem eigenen Garten zu ergattern, schont ein eigenes Gemüsebeet nicht nur Umweltressourcen, sondern auch deinen Geldbeutel. Die Arbeit am Gemüsebeet kann außerdem zu einem schönen Hobby mit deinen Mitbewohner/innen werden. Mit etwas Übung könnt ihr Tomaten, Salat und Karotten aus Gemüseabfällen ziehen und müsst dafür nicht einmal Pflanzensamen kaufen.
Insgesamt gibt es einige Möglichkeiten, im Haushalt Ressourcen und Geld zu sparen. Mit etwas Übung und Routine schaffst du es, deinen Haushalt nachhaltiger zu gestalten. Eine weitere Möglichkeit, Ressourcen, deinen Geldbeutel und das Klima zu schonen, ist Zero Waste. In diesem Beitrag erfährst du, nach welchen Prinzipien diese Lebensweise im Alltag funktioniert.
1Vgl. Umweltbundesamt: "Richtiges Heizen schützt das Klima und den Geldbeutel" unter: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/heizen-bauen/heizen-raumtemperatur#so-erreichen-sie-das-ideale-raumklima-in-ihrem-heim [Stand 11.03.2024]