Aktionsplan gegen finanzielle Sorgen

Es ist Monatsende und wieder einmal bist du nur gerade so über die Runden gekommen. Schon wieder ist zum Sparen nichts übriggeblieben, dabei wolltest du doch endlich mal anfangen, was für Notfälle oder die Altersvorsorge zur Seite zu legen. Geld kann uns schöne Dinge ermöglichen, aber auch große Sorgen bereiten – je nachdem, wie viel wir davon haben und welchen Wert wir ihm zuschreiben. Hier lernst du, wie du mit einem Aktionsplan deine finanzielle Situation verbessern und dir mit mehr Selbstmitgefühl begegnen kannst.

Aktionsplan: Schritt für Schritt zum Ziel

Ein Aktionsplan kann dir dabei helfen, aus dem Problemmodus herauszukommen und den Fokus auf mögliche Lösungen zu richten. Indem du ein Ziel formulierst und dieses in kleine Schritte herunterbrichst, kann es leichter fallen, an deinem Vorhaben dranzubleiben, auch wenn es mal eine Durststrecke gibt. So können auch kleine Schritte Großes bewirken, wenn du sie regelmäßig und über einen längeren Zeitraum verfolgst. Hier erfährst du, wie du bei der Erstellung deines Aktionsplans vorgehen kannst.

1. Identifiziere deine finanziellen Sorgen

Um einen passgenauen Aktionsplan zu entwickeln, notiere dir zunächst einmal deine finanziellen Sorgen und Probleme. Das können z. B. Schwierigkeiten bei der Mietzahlung, ein Mangel an Ersparnissen oder hohe Studiengebühren sein. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch – schreib einfach auf, was dir einfällt und dich bedrückt.

2. Setze dir konkrete Ziele

Suche dir für den Anfang eines der finanziellen Probleme aus und formuliere dann ein Ziel dafür. Bei der Zielformulierung kannst du nach dem SMART-Prinzip vorgehen: SMART kommt aus dem Englischen und steht für spezifisch, messbar, erreichbar (achievable), relevant und zeitgebunden (time-bound). Versuche dein Ziel so zu formulieren, dass es diesen Eigenschaften entspricht. Hier ein Beispiel: Wenn deine Sorge ein Mangel an Ersparnissen ist, könntest du dir folgendes Ziel setzen: Bis zum Jahresende werde ich 200 € auf einem separaten Sparkonto angespart haben, um finanzielle Notfälle abzudecken. Achte darauf, dass dein Ziel möglichst konkret ist, aber dass es auch den Zweck erwähnt, wozu du dein Ziel erreichen möchtest, etwa um für finanzielle Notfälle oder die Altersvorsorge aufkommen zu können.

3. Erstelle konkrete Schritte

Jetzt ist es an der Zeit, konkrete Schritte abzuleiten, die dich bei der Zielerreichung unterstützen. Versuche auch hier möglichst konkret zu sein, wie bei der SMART-Zielformulierung. Eine mögliche Maßnahme zum obigen Beispiel könnte etwa sein: Ich überweise zum 5. jeden Monats 15 € auf ein separates Sparkonto. An dieser Stelle kannst du dir auch überlegen, ob du bestimmte Ressourcen für die Umsetzung der Schritte benötigst, wie zum Beispiel Budgetplanungs-Apps. Berücksichtige, was individuell für dich möglich und realistisch, damit du dir keinen unnötigen Druck machst und noch frei atmen kannst.


4. Setze deine Maßnahmen um und verfolge deinen Fortschritt

Feiere jeden kleinen Erfolg und sei nachsichtig mit dir, wenn es mal nicht so läuft wie geplant. Bleib an deinem Ziel dran und wenn du merkst, dass es sich in der Realität nicht bewährt, dann sei so frei und passe es an.

Hier hast du eine Methode kennengelernt, wie du finanzielle Probleme – oder Probleme im Allgemeinen – angehen kannst. Das ist aber nur eine Möglichkeit von vielen. Wenn du merkst, dass diese Herangehensweise für dich nicht funktioniert, dann mache dir nichts draus und probiere etwas anderes aus. Hier findest du weitere Tipps für den Umgang mit finanziellen Sorgen, die Budgetplanung oder Möglichkeiten, den Überblick über deine Finanzen zu behalten sowie eine Anleitung zur Haushaltsbuchführung. Erinnere dich außerdem daran, dass es okay ist, Geldsorgen zu haben. Viele Menschen erleben ähnliche Herausforderungen und nicht immer lässt sich auf Anhieb eine einfache Lösung finden. Begegne dir mit Selbstmitgefühl und Wohlwollen: In manchen Situationen ist es am besten, erst mal tief durchzuatmen, auf andere Gedanken zu kommen oder sich Freund/innen und Familienmitgliedern anzuvertrauen. Mit einem ruhigen Kopf sieht man dann oft schon viel klarer: Auch wenn das vielleicht bedeutet, sich externe Hilfe zu holen. Viele Städte und Gemeinden bieten psychologische und soziale Beratungsstellen an, die auch zu Themen rund um finanzielle Themen beraten. Vielleicht gibt es sogar an deiner Hochschule ein solches Angebot.

In der Aufzeichnungen zum Online-Event »How to: Nie mehr broke am Monatsende?« findest du weitere nützliche Informationen.

@janascheiblekhedekar
Jana Scheible-Khedekar

Jana Scheible-Khedekar hat Psychologie (B.Sc.) und Soziologie (M.Sc.) studiert. Sie leitet Workshops und schreibt zu mentaler und emotionaler Gesundheit. Außerdem praktiziert Jana als körperorientierte Coach und unterrichtet Yoga und achtsamkeitsbasierte Meditation.

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