Konzentration steigern

Praktische Tipps für den Uni-Alltag

Kennst du das? Du sitzt in der Bibliothek, vor dir stapeln sich die Bücher und dein Laptop zeigt die geöffneten Lernunterlagen. Du hast dir fest vorgenommen, produktiv zu sein, aber deine Gedanken schweifen immer wieder ab. Mal checkst du dein Handy, mal starrst du einfach ins Leere. Trotz aller Anstrengungen gelingt es dir nicht, dich zu konzentrieren und der Frust wächst. Solche Konzentrationsprobleme können ein ernsthaftes Hindernis darstellen, besonders wenn du versuchst, wichtige Uni-Aufgaben zu bewältigen.

Die Gründe für Konzentrationsprobleme sind vielfältig und individuell unterschiedlich. Daher gibt es verschiedene Ansätze, die helfen können. Ich möchte dir nun die drei häufigsten Bereiche vorstellen, an denen du ansetzen kannst. Probiere aus, was für dich am besten funktioniert und steigere so deine Konzentration. Das lohnt sich, denn mit einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit kannst du Aufgaben nicht nur schneller erledigen, du macht auch weniger Fehler, was zu besseren Noten und weniger Stress führt.

Physiologische Voraussetzungen klären

Um deine Konzentration zu verbessern, ist es wichtig, deine physiologischen Voraussetzungen zu optimieren. 

  • Achte darauf, ausreichend zu trinken, indem du immer eine Wasserflasche griffbereit hältst. Eine gute Hydratation sorgt dafür, dass dein Körper effizienter arbeitet und du dich besser konzentrieren kannst. 
  • Eine ausgewogene Ernährung liefert deinem Gehirn die nötigen Nährstoffe und Energie. Hier findest du drei Lernsnacks für neue Energie.
  • Erholsamer Schlaf ist unverzichtbar, um deine mentale Leistungsfähigkeit zu maximieren. 
  • Reduziere Stress durch Techniken wie Meditation, die dir helfen, einen klaren Kopf zu bewahren und fokussierter zu arbeiten. 
  • Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung deines Gehirns, was deine Konzentration steigert. Integriere hierfür kurze Pausen in deinen Lernalltag.

Ablenkung minimieren

Um deine Konzentration zu maximieren, ist es essenziell, Ablenkungen zu minimieren. 

  • Suche dir einen ruhigen Lernort, an dem du ungestört arbeiten kannst.
  • Strukturiere deinen Arbeitsplatz so, dass er frei von unnötigen Gegenständen ist. Gestalte deine Lernumgebung so reizarm wie möglich, indem du dein Smartphone beiseitelegst und unnötige Tabs schließt. Dazu findest du in diesem Video weitere hilfreiche Tipps.
  • Kontrolliere die Geräuschkulisse, zum Beispiel mit Noise-Cancelling-Kopfhörern.

Kognitiv passende Herausforderungen

Um deine Konzentration zu fördern, ist es wichtig, Aufgaben zu wählen, die das richtige Schwierigkeitsniveau haben. Aufgaben sollten weder zu leicht noch zu schwer sein, um dich optimal zu fordern und den sogenannten Flow-Zustand zu erreichen.

  • Vermeide Multitasking, da es die Produktivität und Konzentration erheblich reduziert. Konzentriere dich stattdessen auf eine Aufgabe nach der anderen. Diese Fokussierung hilft dir, tief in die jeweilige Aufgabe einzutauchen und bessere Ergebnisse zu erzielen.
  • Nutze lautes Denken zur Strukturierung und Klarheit deiner Gedanken. Indem du deine Gedanken laut aussprichst, kannst du komplexe Ideen besser ordnen und verstehen. Auch das simple Verbalisieren deine Handlungsschritte (z. B. »Nun lese ich den Informationstext und formuliere eigene Zwischenüberschriften.«) konnte in Studien nachweislich die Konzentration signifikant steigern.1 Dies verbessert deine Fähigkeit, sich auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren und sie erfolgreich zu bearbeiten.

Mangelnde Konzentration kann viele Ursachen haben, was dir gleichzeitig viele Möglichkeiten bietet, etwas dagegen zu tun. Stelle sicher, dass keine physiologischen Mängel dein Problem verursachen. Bearbeite deine Aufgaben bedacht und nacheinander. Teile sie so auf, dass sie dich fordern, aber nicht überfordern. Du wirst merken, wie du wieder mit mehr Leichtigkeit deine Uni-Aufgaben meisterst und deine Ziele erreichst.

@kathimoldan
Kathi Moldan

Kathi Moldan ist Expertin für produktives und ausgeglichenes Studieren. Mit ihrem Studium in Biologie, Chemie, Psychologie sowie ihren Tätigkeiten in der psychologischen Forschung und Lehrerfahrung unterstützt sie als systemische Coach und Lerncoach Studierende, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.


Quellen:

1Vgl. Domsch, H.; Kläpker L. & Kärtner J. (2018): "Zur Wirksamkeit des Marburger Konzentrationstrainings (MKT)". In: Kindheit und Entwicklung (27:4), S. 220-228.

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