Themenfindung für deine Abschlussarbeit

Die Wahl des Themas für deine Abschlussarbeit ist entscheidend für den Erfolg deiner gesamten Arbeit. Sie legt den Grundstein für eine interessante und motivierende Fragestellung, die das Schreiben leichter und effizienter macht. Ein unklar gewähltes Thema kann hingegen Unsicherheit und ein schwammiges Ergebnis zur Folge haben. Deshalb ist es wichtig, sich nicht vorschnell auf ein Thema festzulegen, sondern es kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Dieser Artikel bietet dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Themenfindung. Du erfährst, wie du ein passendes Thema auswählst und welche Kriterien es erfüllen muss, damit deine Abschlussarbeit ein Erfolg wird.

1. Interessen und Fähigkeiten analysieren

Um das richtige Themenfeld für deine Abschlussarbeit zu finden, berücksichtige deine Interessen und Fähigkeiten. Auch wenn dir bestimmte Themen vorgegeben werden, sollten sie dein Interesse wecken.

  • Selbsterkenntnis: Welche Themen faszinieren dich? Was hat dich in deinem Studium besonders interessiert?
  • Erfahrungsschatz nutzen: Baue auf deine bisherigen Schwerpunktthemen und Hausarbeiten auf.
  • Langfristige Ziele: Passt das Thema zu deinem Berufswunsch? Eine thematisch passende Abschlussarbeit kann bei Vorstellungsgesprächen positiv auffallen und deine Einstellungschancen erhöhen.

2. Relevante Lehrstühle, Forschungsinstitute und Unternehmen recherchieren und kontaktieren

Ein guter Ausgangspunkt für die Themenfindung sind deine Dozierenden und Lehrstuhlmitarbeiter/innen in dem Themengebiet, das dich interessiert. Schreibe sie an und frage nach Vorschlägen. Durchsuche auch die Webseiten der Lehrstühle, externer Forschungsinstitute und relevanter Unternehmen. Dort findest du Angaben zur aktuellen Forschung sowie vergangene Abschlussarbeiten, die dich inspirieren können. Auch Auftragsarbeiten werden häufig in Ausschreibungen oder Internetbekanntmachungen von Unternehmen sowie an schwarzen Brettern der Hochschulen veröffentlicht.

Ein Praktikum oder dein Nebenjob können dir ebenfalls bei der Themenfindung helfen. Ich habe meine Abschlussarbeiten beispielsweise an dem Forschungsinstitut geschrieben, an dem ich auch als Hilfskraft tätig war. Da mich das Institut thematisch interessierte, haben wir gemeinsam Themen für meine Masterarbeit entwickelt und diskutiert.

3. Aktuell relevante Themen identifizieren

Aktuelle Ereignisse aus der Tagespresse und wöchentlichen Nachrichtenmagazinen können Anlässe für wissenschaftliche Weiterbeschäftigung bieten. Tagungen in deinem Fachbereich sind ebenfalls hilfreich. Recherchiere die Tagesordnung und Titel der Vorträge. Oft werden dort Forschungsvorhaben vorgestellt, an die du mit deiner Arbeit anknüpfen kannst. Informiere dich zudem über die neusten Entwicklungen in Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Publikationen.

4. Effektive Literaturrecherche durchführen

Grenze dein Thema weiter ein, indem du Fachliteratur, Handbücher oder Schlagwortkataloge analysierst. Du stößt dabei häufig auf Widersprüche, die Anlass für eine vertiefende Analyse sein können. Bestehende Studien oder Theorien lassen sich auf neue Themenfelder übertragen. 

Besonders hilfreich sind außerdem wissenschaftliche Dokumente, die online leicht zugänglich sind und dir eine Fülle an Informationen bieten:

  • Zeitschriftenaufsätze: In Aufsätzen, die empirische Forschungsarbeiten präsentieren, findest du oft am Ende Hinweise auf weiteren Forschungsbedarf, da empirische Ergebnisse stets neue Fragen aufwerfen.
  • Übersichtsartikel: Diese Artikel stellen den aktuellen Forschungsstand einer Disziplin dar und bieten vielfältige Anregungen.
  • Dissertations- und Habilitationsschriften: Kürzlich erschienene Arbeiten enthalten oft Kapitel wie »Ausblick« oder »zukünftiger Forschungsbedarf«, die dir als Basis für die Entwicklung deiner eigenen Themenstellung dienen können.

Auch Wissenschafts-Blogs sind eine gute Quelle, da sie oft innovative Forschungsansätze schneller diskutieren als klassische Veröffentlichungen wie Bücher oder Journals.

5. Kreative Ideenentwicklung und Themenprüfung

Stelle die gesammelten Ideen und Konzepte kreativ in einer Mindmap dar und brainstorme weiter, um dein Thema zu finden. Setze diesen Prozess auch im Austausch mit deiner Betreuungsperson fort. Dein Thema sollte relevant und aktuell sein. Außerdem muss es machbar sein, d. h. es müssen etwa ausreichende Ressourcen vorhanden sein. Zudem muss es präzise und spezifisch sein, um sicherzustellen, dass es forschungsrelevant und umsetzbar ist und dabei den Anforderungen einer Abschlussarbeit entspricht. Sprich das konkret mit deiner betreuenden Person ab.

Fazit

Mit der Wahl des richtigen Themas legst du den Grundstein für eine erfolgreiche Abschlussarbeit. Wähle daher sorgsam! Was interessiert dich? Wer arbeitet an diesem Themengebiet? Was ist relevant? Informiere dich über aktuelle Ereignisse und Forschungsarbeiten und identifiziere Forschungslücken. 
Häufig kann das alles erst einmal überwältigend sein. Doch es heißt Abschlussarbeit, weil du am Ende deines Studiums stehst und bereits bewiesen hast, dass du eine eigenständige Arbeit erstellen kannst. Vertraue auf deine Fähigkeiten. Viel Erfolg!

Sobald du ein passendes Thema gefunden hast, verrät dir dieser Artikel, wie du bei der Literaturrecherche strategisch und effizient vorgehst.

@kathimoldan
Kathi Moldan

Kathi Moldan ist Expertin für produktives und ausgeglichenes Studieren. Mit ihrem Studium in Biologie, Chemie, Psychologie sowie ihren Tätigkeiten in der psychologischen Forschung und Lehrerfahrung unterstützt sie als systemische Coach und Lerncoach Studierende, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

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