
Als du an dein Studium gedacht hast, hattest du Freiheit und Abenteuer im Sinn – neue Stadt, neue Leute, endlich selbstständig! Dann musst du das erste Mal die Miete überweisen, das Semesterticket bezahlen und im Supermarkt feststellen, dass Butter anscheinend pures Gold ist. Ein Studium und das Leben an sich können ganz schön kostspielig sein. Aber keine Sorge, du bist nicht allein mit dieser Herausforderung. Viele Studierende fragen sich, wie sie ihr Studium finanziert bekommen, ohne immer am Limit zu leben und es gibt verschiedene Möglichkeiten, die dir helfen können. In diesem Beitrag erfährst du, welche Optionen es gibt und wie du dein Budget im Griff behältst!
Studieren kostet – und das oft mehr, als man anfangs denkt. Die Lebenshaltungskosten für Studierende in Deutschland werden im Durchschnitt mit 1.150 Euro im Monat angegeben.1 Zunächst gibt es gewisse Grundausgaben, wie die Miete für eine Wohnung oder ein WG-Zimmer. Dazu gehören außerdem Strom, Heizung und Internet. Wie hoch diese Kosten ausfallen, hängt natürlich stark davon ab, wo man studiert. Besonders in Großstädten kann die Miete einen Großteil des Budgets verschlingen. Dazu kommen Ausgaben für dein Semesterticket, Lernmittel, die Krankenversicherung und deine Semesterbeiträge. Zudem willst du dich wahrscheinlich nicht ausschließlich von Nudeln mit Pesto ernähren und dir auch ab und zu etwas gönnen – sei es ein Kaffee mit Freund/innen oder ein Kinobesuch. Auch Sport, Reisen oder andere Hobbys gehören dazu und können das Budget zusätzlich belasten.2
Damit all diese Ausgabe nicht zur ständigen Geldsorge werden, kann es helfen, eine gute Strategie für deine Studienfinanzierung zu entwickeln und zu prüfen, welche Optionen du dafür hast.
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) sorgt für Chancengleichheit und unterstützt Studierende dabei, ihr Studium zu finanzieren. Ob und in welcher Höhe du BAföG bekommst, hängt von deinem Einkommen, dem deiner Eltern und deiner Wohnsituation ab. Die Beantragung erfolgt online über das BAföG-Portal oder direkt beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung – dabei solltest du genug Vorlauf einplanen, denn die Bearbeitung kann einige Zeit dauern.3
Viele denken, Stipendien seien nur etwas für Überflieger/innen – doch es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten, die nicht nur auf Noten basieren. Neben dem Deutschlandstipendium und Begabtenförderwerken bieten auch private Stiftungen Unterstützung für Studierende mit besonderem Engagement, speziellen Talenten oder bestimmten sozialen Hintergründen an. Eine Bewerbung lohnt sich also, denn Stipendien müssen nicht zurückgezahlt werden und können eine wertvolle finanzielle Entlastung sein!4
Ein Studienkredit kann helfen, finanzielle Engpässe zu überbrücken, sollte aber gut überlegt sein. Zwar bieten staatliche und private Banken spezielle Kredite für Studierende an, doch sie müssen nach dem Studium zurückgezahlt werden – oft mit Zinsen. Daher ist ein Kredit meist nur dann eine sinnvolle Option, wenn andere Finanzierungswege ausgeschöpft sind und eine realistische Rückzahlungsplanung besteht.5
Studierende unter 25 Jahren haben in der Regel weiterhin Anspruch auf Kindergeld, sofern sie sich in der Erstausbildung befinden.6 Auch der Wohnzuschuss (Wohngeld) oder Unterstützungsangebote wie der KfW-Studienkredit können eine finanzielle Entlastung sein. Es lohnt sich, alle Möglichkeiten zu prüfen, denn oft gibt es mehr Unterstützung, als man auf den ersten Blick denkt.
Auch ein Nebenjob kann dir einige Kosten abnehmen – Kellnern, Hausaufgabenhilfe oder Werkstudierendenjobs können eine gute Möglichkeit sein, um sich etwas dazuzuverdienen und wichtige Skills für den Berufseinstieg zu sammeln. Neben der Möglichkeit, mehr Geld einzunehmen, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, weniger Geld auszugeben. Im Studium mit knappem Budget leichtergesagt als getan, aber mit Meal Prep, einer durchdachten Einkaufsliste und einer cleveren Planung kannst du dich zum Beispiel ausgewogen und trotzdem kostengünstig ernähren. Für deine Freizeitgestaltung stehen viele kostenlose oder vergünstigte Angebote für Studierende zur Verfügung. Um den Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben zu behalten, können ein Finanzplan oder eine Budget-Planung hilfreich sein. Wichtig ist, frühzeitig zu planen und bei finanziellen Engpässen nicht zu zögern, sich Unterstützung zu holen. Diese findest du beispielsweise beim Studierendenwerk oder verschiedenen Sozialberatungen.
1Vgl. Deutsches Studierendenwerk "Sozialerhebung – Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden" unter: www.studierendenwerke.de/themen/hochschulpolitik/sozialerhebung [Stand 25.02.2025]
2Vgl. Deutsches Studierendenwerk (2022): "22. Sozialerhebung. Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden" unter: www.studierendenwerke.de/themen/hochschulpolitik/sozialerhebung [Stand 25.02.2025]
3Vgl. Deutsches Studierendenwerk: "BAföG – Geld vom Staat" unter: www.studierendenwerke.de/themen/studienfinanzierung/bafoeg [Stand 25.02.2025]
4Vgl. Vgl. Deutsches Studierendenwerk: "Stipendien" unter: www.studierendenwerke.de/themen/finanzierungsmoeglichkeiten/stipendien [Stand 25.02.2025]
5Vgl. Deutsches Studierendenwerk: "Studienkredit" unter: www.studierendenwerke.de/themen/finanzierungsmoeglichkeiten/kredite/studienkredit [Stand 25.02.2025]
6Vgl. Agentur für Arbeit: "Kindergeld ab 18 Jahren" unter: www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/infos-rund-um-kindergeld/kindergeld-ab-18-jahren [Stand 25.02.2025]